Deutschland fühlt sich gestresst – Tendenz steigend.
Laut der Stressstudie der Techniker Krankenkasse (2021) fühlen sich mehr als ein Viertel der Deutschen häufig gestresst – in einer aktuellen Befragung der Swiss Life in Deutschland (2023) sind es sogar mehr als die Hälfte. Besonders Führungskräfte fühlen sich überdurchschnittlich belastet. Zu den häufigsten Stressursachen zählt dabei u.a. der Job – insbesondere die Themen Arbeitsmenge, Termindruck, Informationsüberflutung und Unterbrechungen. Nur jede zweite beschäftigte Person kann im Job offen über eine zu hohe körperliche oder mentale Belastung sprechen. Stresserleben ist somit sehr verbreitet unter ArbeitnehmerInnen in Deutschland. Ist Stress also ganz „normal“ oder gibt es Handlungsbedarf?
Stress zu erleben ist erstmal nichts Negatives.
Jeder von uns erlebt Stress. Ein Leben lang. Aber was ist Stress eigentlich? Stress wird als ein Muster psychischer, körperlicher und verhaltensbezogener Reaktionen eines Menschen (=Stressreaktion) auf interne oder externe Reize (=Stressoren) definiert, die das Gleichgewicht stören und eine Anpassungsleistung verlangen (Contrada & Baum, 2011). An einem Beispiel wird es deutlich, wie „normal“ Stress sein kann: Ein interner Stressor kann z.B. Hunger sein, der uns erstmal aus dem Gleichgewicht bringt, eine körperliche Stressreaktion hervorruft (Magenknurren/-schmerzen) und eine Anpassungsleistung erfordert (essen). Einzelne Stressereignisse können also ganz „normal“ sein und haben in manchen Situationen auch eine gute Seite: Stress – z.B. in einer Prüfungssituation – kann Körper und Geist für eine außergewöhnliche Anstrengung mobilisieren und uns aufmerksamer machen. Worauf sollen wir dennoch bei Stress achten? Ab wann ist Stress nicht mehr gut?
Dauerstress ohne ausreichende Erholung schadet.
Wenn uns bestimmte Stressoren dauerhaft belasten und permanent eine Stressreaktion erfordern, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, kostet dies auf Dauer sehr viel Kraft. Das merken wir körperlich und mental. Spätestens dann erreichen wir einen Punkt, an dem wir eine Erholungsphase brauchen. Wenn wir es nicht schaffen, eine ausreichende Regeneration zu realisieren (z.B. durch Pausen, Schlaf, Digital-Detox, Urlaub) und der Dauerstress anhält, schadet dieser nachweislich. Ob sich daraus einmal ein Burn-out entwickeln könnte oder nicht, ist noch eine andere Frage. Fakt ist, Dauerstress schadet und sollte vermieden werden.
Da sich ein Großteil der Deutschen dauerhaft gestresst fühlt, gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Die gute Nachricht: Es gibt sehr viele kleine und große Hebel für Arbeitgeber, Führungskräfte und jede/jeden von uns, um ein Umfeld zu schaffen, das Stressoren reduziert, die Verbesserung des individuellen Stressmanagements fördert und mehr Raum für Regeneration bietet.
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Ihre Kirsten Jochum


